Dänische Schwimmer pflegen sportliche Freundschaft

09.10.2015

Er war der Star beim Internationalen Schwimmfest in Heddesheim: Der amtierende Weltmeister über 200 Meter Brust, Marco Koch. Er ging nicht nur 14 Mal an den Start, sondern schrieb auch geduldig Autogramme. © diko

Heddesheim: 39. „HedInt“ wurde zum Festival von Marco Koch und Marlene Hüther / Hohes Niveau im Hallenbad

Mannheimer Morgen: Von unserem Mitarbeiter Dieter Kolb

Viele Sportler, Trainer und Betreuer kennen sich seit Jahren und freuen sich auf das jährliche Treffen der Schwimmer im Heddesheimer Hallenbad. "HedInt" steht für das Internationale Heddesheimer Schwimmfest. Regelmäßige Gäste sind die Schwimmer aus Arhus/Dänemark. Flemming Lauth-Nielsen kommt seit 30 Jahren nach Heddesheim und wohnt seitdem bei Guido Boch. Aus den sportlichen Treffen wurde eine tiefe Freundschaft.

"Unsere Schwimmer finden es gut, hier bei Familien zu wohnen. Es ist ein tolles Klima und sie können deutsch reden", erzählte der 52-jährige Lauth-Nielsen und ergänzte: "1749 ist einer meiner Vorfahren, ein Bauer aus Erbach im Odenwald, ins dänische Arhus ausgewandert und brachte die Kartoffeln mit". Stolz kaufte der Trainer des Teams aus Arhus zwei Flaschen Wein mit dem Namen "Lauth" in Weinheim.

Große Dose Nudel verspeist

19 Schwimmer und vier Betreuer haben für drei Tage die zwölftsündige Reise nach Heddesheim unternommen. Ganz erstaunt waren die jungen Dänen beim Oktoberfest der TG. "Dass Jung und Alt zusammen feiern und gemeinsam singen, das kennen sie nicht", sagte Lauth-Nielson.

Für Darmstadt schwimmt Lukas Löwel. Er sitzt in einer Ecke im Umkleideraum. Auf den Oberschenkel hatte er eine Dose mit Nudeln stehen, die er verspeist. "Eine große Packung brauche ich zwischen den Starts. Aber heute Abend esse ich wieder richtig, da brauche ich Fleisch." Martin Seitz ist als Oberkampfrichter im Einsatz. Der Mann kommt aus Mannheim und fühlt sich bei einer der größten Veranstaltung dieser Art sehr wohl. "Die haben hier viel Erfahrung, da gibt es keinen Streß". Mit 14 Personen ist Manfred Rothärmel aus Übach-Palenberg bei Aachen angereist. "Es hat uns im vergangenen Jahr sehr gut gefallen, also sind wir wieder gekommen" sagte der Trainer. Die 15-jährige Marie Braunagel schwimmt für TB Gaggenau. Sie findet die Atmosphäre gut und ist mit ihren Leistungen zufrieden.

Ein Ausnahmeathlet ist der Darmstädter Marco Koch. Der Brustschwimmer aus Leidenschaft ist amtierender Weltmeister über 200 Meter, ein lockerer Typ, der geduldig vor der Halle Autogramme gibt. Bereits zehn Minuten vorher stehen die Fans in der Schlange, um sich auf die Fotos, den Badeanzug oder die Sportjacke den Namen ihres Idols schreiben zu lassen. "Der ist Klasse", schwärmten nicht nur die Mädels von dem sympathischen, immer lächelnden jungen Mann.

14 Mal am Start

"Für mich sind das Trainingseinheiten, die mir Spaß machen, deshalb bin ich hier, es ist ja kein weiter Weg", sagte Koch. 14 Mal ging Koch in Heddesheim an den Start. "Dies gehört schon zu meiner Vorbereitung auf die Olympiade 2016 in Rio. Ich mache mir aber keinen Druck", sagte der Schwimmer.

Anna und Maren Spietzack kümmern sich nicht nur um Organisatorisches,  sie  gehen  auch  an den Start und schwimmen für HedDos, das  Schwimmteam aus Heddesheim und Dossenheim. "Wir sind halt im Laufe der Jahre so reingewachsen", sagten die Töchter von Ralf Spietzack, der die Leitung der Schwimmabteilung jüngst in die Hände von Silvia Wiltzsch legte. Ihr Fazit  lautet: "In den ersten Stunden war ich nervös, das hat sich aber gelegt."Mit dem Niveau war Wiltzsch sehr zufrieden und freute sich über die positive Resonanz der Gäste.

Übrigens: Sieben Bahnrekorde schwamm Weltmeister Marko Koch und auf sechs Rekorde kam Marlene Hüther von der SSG Saar Max-Ritter.

© Mannheimer Morgen, Freitag, 09.10.2015

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