Weltmeister Koch dominiert in Heddesheim

06.10.2015

Marco Koch in seiner Paradedisziplin: Der Weltmeister über 200 Meter Brust war der große Star beim Herbstschwimmfest in Heddesheim. © Binder

Schwimmen: Weltmeister aus Darmstadt stellt beim HEDINT sieben neue Bahnrekorde auf / Teamwertung geht an SSG Saar

Heddesheim. 22 Vereine, 382 Teilnehmer mit 2087 Starts: Das 39. Herbstschwimmfest HEDINT war nicht nur vom Meldeergebnis her ein voller Erfolg, sondern bot auch internationale Klasse. Denn inmitten der Sportler und Sportlerinnen aus ganz Süddeutschland und Dänemark hielt der Welt- und Europameister Marco Koch Hof.

Wann auch immer der erste deutsche WM-Goldmedaillengewinner über 200 m Brust ins Becken des Heddesheimer Hallenbades sprang, war er auch der schnellste unter seinen Konkurrenten. Der Darmstädter gewann elf Rennen, sieben davon mit prämierten Bahnrekorden. Vor allem aber suchte er zu Beginn der Hallensaison nach intensiver Belastung. Deswegen schlug er sogar die Einladung zum Club der Besten in der Türkei aus. "Der letzte Trainingsblock vor Rio hat begonnen. Der Urlaub hätte nicht gepasst", zog er Heddesheim vor. "Ich war bis 2008 regelmäßig hier. Das ist ein Wettkampf, der einfach Spaß macht." Zwar kam es dem 25-jährigen noch nicht auf schnelle Zeiten an, doch die trotz des Härtetests sieben Bahnrekorde geben Motivation für die anstehenden Hürden bis Olympia. 30 Wochenstunden Training, davon 20 im Wasser, dazu Kraft und Athletik stehen derzeit auf dem Plan des Profis. "Obwohl ich mich sehr über das WM-Gold gefreut habe, war ich mit der Zeit nicht zufrieden." Und das soll sich ändern. Spätestens in Rio, am besten aber schon bei der Kurzbahn-EM im Winter.

Ähnlich erfolgreich wie Koch war bei den Frauen WM-Teilnehmerin Marlene Hüther. Die 23-Jährige trug sich mit sechs Bahnrekorden und sieben Siegen in die HEDINT-Chronik ein. Zudem verhalf sie ihrem Team vom der SSG Saar Max Ritter zum klaren Gewinn der Mannschaftswertung (780 P.) vor Kochs DSW Darmstadt (686), dem SV Nikar Heidelberg (585) und Gastgeber Schwimmteam HeDos (582).

Mit so einem knappen Ausgang hätte die neue HeDos-Abteilungsleiterin Silvia Wiltzsch nicht unbedingt gerechnet. "Wir haben viel Masse, doch an der Klasse fehlt es noch", sagte sie angesichts der vielen jugendlichen Starter. Doch Maialen Rohrbach, die 15-jährige große HeDos-Hoffnung, trug entscheidend zum Punktekonto bei. Die mit zwei Silbermedaillen erfolgreiche Teilnehmerin des Europäischen Olympischen Jugendfestivals gewann im heimischen Bad fünfmal, einmal wurde sie Zweite. Im überraschend starken HeDos-Team überzeugte auch die Deutsche Juniorenmeisterin Lil Zyprian. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ablauf", zog die selbst noch aktive Wiltzsch ein rundum positives Fazit über ihr erstes eigenverantwortliches HEDINT. sd

© Südhessen Morgen, Dienstag, 06.10.2015

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